Für Betreiber aus der Food- und Pharmaindustrie, die unter strengen Hygienerichtlinien produzieren, sind Rundsiebmaschinen oft die erste Wahl

Runde Siebmaschinen gelten dank ihrer totraumarmen Bauweise als sehr hygienisch und leicht zu reinigen. Doch auch Modelle mit eckigem Siebtrog können in Anlagen mit sensiblen Hygieneansprüchen eingesetzt werden. Sind sie nach den Grundprinzipien des Hygienic Design konstruiert, bieten sie gegenüber der runden Verwandtschaft sogar interessante Vorteile.

Mit der Entwicklung einer Hygienevariante des Vibrationssiebklassikers JEL Konti reagiert Engelsmann auf den gestiegenen Bedarf an hochwertiger Siebtechnik bei der Herstellung von pharmazeutischen Produkten und Nahrungsmitteln.

Mit der JEL Konti II haben wir unser bewährtes Vibrationssiebkonzept und die Anforderungen des Hygienic Design kombiniert. Zum Beispiel mit vergrößerten Radien und einem Minimum an Toträumen bei den produktberührenden Teilen im Innenraum. Oder auch mit konformen Werkstoffen und hochwertigen Oberflächenbehandlungen. Die JEL Konti II erfüllt so selbst höchste Hygieneanforderungen. Und das zusätzlich zu den bereits gegebenen Vorteilen wie trennscharfe Siebung und leichte Bedienbarkeit.

erklärt Christian Kretzu, technischer Vorstand der J. Engelsmann AG

Die neue JEL Konti II ist für Anlagenbetreiber konzipiert, die eine zuverlässige, leistungsstarke und vielseitige Siebmaschine benötigen – und in punkto Hygiene und Konformität keine Kompromisse machen. Bei der Entwicklung orientierten sich die Engelsmann-Entwickler an einschlägigen Richtlinien wie GMP/GAMP, FDA, BfR und EU 1935/2004.

Herzstück der Vibrationssiebmaschine ist der Siebtrog mit dem Siebeinleger. Er ist nach dem Lösen der Schnellspanner leicht zugänglich. Je nach Baugröße der Maschine, kann der Deckel als Ganzes oder – bei größeren Modellen – in zwei Segmenten abgenommen werden. Das erleichtert dem Bediener das Handling der Maschine ungemein, gerade wenn Umrüst- und Reinigungsarbeiten für Chargen- oder Produktwechsel häufiger pro Schicht anfallen.

Ist der Deckel abgenommen, sind alle Teile des Siebtrogs leicht zugänglich. Der innere Siebtrog ist mit vergrößerten Radien ausgestattet. Das hat gegenüber eckigen Kanten den Vorteil, dass Produktreste keinen Raum finden, um sich festzusetzen. Die steckbaren Dichtungen, die den emissionsarmen Betrieb der Siebmaschine ermöglichen, können bequem abgenommen, gereinigt, desinfiziert und anschließend wieder aufgesteckt werden. Alles werkzeugfrei und mit minimalem Zeitaufwand.

Für Anwendungsfälle, bei denen das Sieb ohne Demontage direkt am Einsatzort gereinigt werden soll, kann die JEL Konti II auch mit einer CiP-Reinigung ausgestattet werden.

Die JEL Konti II von oben und unten: hochwertige Oberflächen, geringe Rautiefen, abgerundete Ecken. Hygienic Design entsteht durch das Zusammenspiel vieler Details.

Auch außerhalb des Siebtrogs, im nicht produktberührenden Teil, werden Hygienic Design-Elemente konsequent umgesetzt. Das ganze Siebgehäuse ist bewußt minimalistisch gehalten und mit glatten, leicht abwischbaren Flächen ausgestattet. Bei Ausführungen der JEL Konti II mit Untergestell kommen Rundrohre zum Einsatz. Sie bieten weniger Ablagefläche für Verunreinigungen und Produktablagerungen als eckige Profile.

Wie ihre Vorgängerin ist die JEL Konti II – jeweils passend zu Produkt und Siebaufgabe – mit verschiedenen Oberflächenbehandlungen und Rautiefen erhältlich. Für alle produktberührenden Komponenten werden die entsprechenden Zertifikate und Konformitätserklärungen mitgeliefert.

Siebeinlegerwechsel leicht gemacht

Mit Blick auf einen schnellen Wechsel der Siebeinleger bietet die JEL Konti II deutliche Vorteile gegenüber Rundsieben

Schnellspanner lösen, Siebeinleger ausziehen, neuen Einleger einschieben und arretieren. Fertig. Die eckige Vibrationssiebmaschine ist in Minutenschnelle umgerüstet.

Nachdem die Schnellspanner gelöst und der stirnseitige Maschinendeckel entfernt sind, können die Siebeinleger – einfach wie eine Schublade – herausgezogen werden. Das Sieb muss dafür nicht von der Produktzufuhr oder der Abführung abgetrennt, geschweige denn demontiert werden. Das spart dem Bedienern nicht nur wertvolle Zeit beim Siebwechsel, auch die Inspektion der Siebeinleger kann mit wenigen Handgriffen erledigt werden.

Rundsiebmaschinen müssen in der Regel zunächst von der Produktzufuhr abgekoppelt werden. Dann kann der Maschinendeckel entfernt werden. Und erst danach können die gestapelten Siebdecks einzeln nacheinander demontiert werden. Die zusätzlichen Handgriffe – im Vergleich zum Schubladensystem der eckigen Vibrationssiebmaschine – fallen dann auch wieder beim Zusammenbau an. Das summiert sich mit der Zeit zu signifikanten Stillstandszeiten – die mit der JEL Konti II auf ein Minimum reduziert werden können.

Leichtes Handling inklusive: Das Schnellspannsystem erlaubt den Siebeinlegerwechsel im Handumdrehen. Ohne Abtrennung vom Produktstrom.

Die Siebeinleger werden einfach wie eine Schublade an der Stirnseite der Vibrationssiebmaschine herausgezogen und können leicht getauscht werden.

Hohe Einsatzvielfalt dank regulierbarer Parameter

Mit der JEL Konti Vibrationssiebmaschine können nahezu alle Arten von Feststoffen gesiebt werden.

Wenn pharmazeutische Rohwaren oder Bestandteile von Rezepturen in der Nahrungsmittelindustrie besonders fein sind und stauben, erhöhen sich die Anforderung an die eingesetzte Maschinentechnik.

Gerade sehr feine Produkte, mit einer Korngröße von <100 μm, verursachen häufig eine Staubentwicklung. Treten die Partikel aus der Maschine aus, kann das Kreuzkontaminationen verursachen und die Gesundheit des Bedieners schädigen. Eine besondere Gefahr geht dabei von pharmazeutischen Wirkstoffen oder in Nahrungsmittel verarbeiteten Allergenen aus. Die Dichtigkeit des Produktionsequipment ist daher oberstes Gebot.

Durch den neuen Dichtungsmechanismus der JEL Konti II erreicht die Maschine eine Staub- und Gasdichtigkeit von 50 mbar. Feine Pulver, aber auch fetthaltige oder kompaktierende Stoffe, neigen außerdem dazu, das Siebgewebe zuzusetzen. Die JEL Konti II kann daher zusätzlich mit einem Abreinigungssystem ausgestattet werden. Je nach den produktspezifischen Eigenschaften des Siebguts kann zwischen einer Abreinigung mit einer Dreiecksabreinigung oder – für feinste Partikelgrößen – einer Ultraschallabreinigung gewählt werden. Die Siebeinleger können auch mit weiteren Maschenweiten bespannt werden, um grobkörnige oder granulatförmige Produkte mit der JEL Konti zu Sieben.

Nahaufnahme eines Siebeinlegers mit untenliegender Dreiecksabreinigung

Dreiecksabreinigung

Ultraschallabreinigung

Die unterschiedlichen Eigenschaften von Produkten – insbesondere mit Blick auf die Fließfähigkeit – haben einen großen Einfluss auf das Siebergebnis. Um auch bei Stoffen mit ungünstigem Siebverhalten eine vorgegebene Durchsatzleistung zu erreichen, ist JEL Konti II durch Regulierung der Siebneigung, Schwingamplitude und des Einstellwinkels der Vibrationsmotoren schnell an das jeweilige Produkt anpassbar. Auch bei der Platzierung der Ein- und Ausläufe der Siebmaschine ist man bei Engelsmann flexibel – die Vibrationssiebmaschine wird kundenindividuell in die jeweilige Anlagenumgebung eingepasst.

Zahlreiche Parameter sind einstellbar und machen die JEL Konti II zur idealen Siebmaschine, selbst bei anspruchsvollsten Siebaufgaben in hygienesensiblen Umgebungen – ganz gleich, ob sie für Klassiersiebungen, bei der Grob- und Feinabtrennung oder als Schutz- bzw. Kontrollsieb eingesetzt wird.

Durch die konsequente Umsetzung von Hygienic Design-Features bei der JEL Konti II, wie die verbesserte Reinigbarkeit oder die Verwendung konformer Werkstoffe und Oberflächen, profitieren nun auch Kunden mit höchst hygienesensiblen Produktionsumgebungen von den Vorteilen, die diese Vibrationssiebmaschine bietet. Und auch bei Anwendungen im Chemie- und Kunststoffbereich überzeugt die neue Variante mit ihrem einfachen Handling und dem schnellen Siebeinlegerwechsel.

Erhältlich als Ein- und Doppeldecker mit Siebflächen von 0,18m² bis 4m², ist die JEL Konti sowohl für kleine als auch für große Produktmengen geeignet. Sie erreicht Durchsatzleistungen von bis zu 30 t/m².