Ein führendes Teehandelshaus suchte eine Klassiersiebmaschine, die nicht nur die Grob- und Feinkornabsiebung bei verschiedenen Teevarianten ermöglicht. Auch das Separieren verschiedener Teeblattgrößen und das Aussortieren von Fremdkörpern muss erledigt werden.
Allerdings: Für die empfindlichen Teeblättchen ist nicht jedes Siebverfahren geeignet. Zu starke Siebbewegungen führen zum Bruch der feinen Teeblätter. Der Feinanteil im Siebgut und damit der Produktionsausschuss wird erhöht.
Wie also zusätzlichen Bruch vermeiden und dabei feinsten Staub ebenso wie zu grobe Anteile zuverlässig in einem Arbeitsgang abtrennen? Und das bei einer angestrebten Durchsatzleistung von 2.000 kg pro Stunde?
Erste Antworten liefern Versuche im Engelsmann-Technikum, gemeinsam mit dem Kunden. Schnell steht fest: der JEL Freischwinger ist wegen seiner besonders produktschonenden Siebung die beste Wahl für diesen Anwendungsfall. Bei Schwingsiebmaschinen wird der Siebtrog in eine gleichmäßige, horizontale Bewegung versetzt. Diese Art der Sieberregung bewirkt, dass die Teeblätter flächig über das Siebgewebe bewegt werden und dabei nicht zerbrechen.
Betreibern, die für empfindliche Produkte ein schonendes Siebverfahren suchen, bietet der JEL Freischwinger viele Vorteile. Er deckt ein breites Kornspektrum ab (40 µm bis 20 mm) und kann mit unterschiedlich großen Siebflächen (0,24 m² bis 24 m²) ausgestattet werden. Passend für kleine und große Siebaufgaben.
Vibrationssiebmaschinen sind selten auch für bruchempfindliche Produkte geeignet: Bei diesen Maschinen wird der Siebtrog mithilfe eines Unwuchtmotors in eine hochfrequente horizontale wie vertikale Schwingung versetzt, d.h. das Produkt beginnt, auf dem Siebgewebe auf und ab zu springen. Aus diesem Grund scheiden Vibrationssiebe für die Siebung von Tee aus: die feinen Teeblättchen werden zu stark bewegt und zerbrechen.
Die Intensität der Schwingbewegung kann bei Schwingsieben wie dem JEL Freischwinger über die Hublänge gesteuert und perfekt an die jeweils zu siebende Teesorte angepasst werden. Ein weiterer wichtiger Vorteil von Schwingsiebmaschinen ist sicher die Energieeffizienz ihres Schwungantriebs.
Energieeffizienter Schwungantrieb – besonders wichtig bei Schwergewichten wie diesem JEL Freischwinger in Sonderausführung mit ca. 7 m Länge. Im Betrieb arbeitet er mit lediglich 10-20 % des Nennstroms.
Der eingesetzte Elektromotor überträgt die Kraft mittels Keilriemens auf Schwungscheiben. Diese sind exakt auf die Masse des Siebtrogs abgestimmt. Die an den Schwungscheiben angebrachten Schubstangen bringen den Siebtrog in seine horizontale Schwingbewegung. Nach 15 Sekunden mit vollem Nennstrom ist ausreichend Schub erreicht. 10-20% Prozent des Nennstroms reichen danach aus, den Siebtrog weiter in Bewegung zu halten. Eine echte Kostenersparnis – gerade bei großen Siebmaschinen wie diesem JEL Freischwinger.
1a-Qualität im Teebeutel: Individuelle Einstellparameter und ein energieeffizienter Schwungantrieb ermöglichen einen produktiven, wirtschaftlichen Siebprozesss.
Erst das Grobe weg, dann das Feine
Übrig bleibt perfekt gesiebter Tee, der ausgeschleust und zum nächsten Verfahrensschritt transportiert wird: der Portionierung und Verpackung für den Endkonsumenten.
Ein Prozessabschnitt, der höchste Aufmerksamkeit und Genauigkeit erfordert.
Um die gewünschte Durchsatzleistung bei der Siebung des Tees zu erreichen, ist der JEL Freischwinger mit einer Siebfläche von insgesamt 16 m² ausgestattet. Er ist als Doppeldecker mit zwei Siebebenen ausgeführt: einem Oberdeck zur Grobgutabsiebung und dem Unterdeck zur Feingutabsiebung.
Die Teeblätter werden im ersten Schritt von einem quer zur Siebfläche angebrachten Verteilerblech auf das obere Siebdeck geleitet und dabei flächig auf dem Siebgewebe verteilt. So wird die komplette Siebfläche optimal ausgenutzt und der Tee schichtet sich nicht zu einem „Teppich“ auf dem Siebgewebe.
Der obere Siebeinleger ist mit relativ großen Maschenweiten zwischen 4mm und 12mm bespannt. Der Tee in der für den Verkauf passenden Fraktion, also die Gutware, fällt durch diesen Einleger hindurch. Ebenso die Feinanteile, wie Staub oder zu kleine Bruchstücke der Teeblätter. Zurück auf dem oberen Siebgewebe bleiben alle qualitätsmindernden, groben Fremdkörper. Sie werden über den Grobgutauslauf aus der Siebmaschine abgeführt und entsorgt.
Der verkaufsfertige Tee wird vom Siebgewebe des unteren Siebeinlegers aufgefangen. Im passenden Korngrößenspektrum können die Teeblätter nun über einen Auslauf als Gutware ausgeschleust werden. Anschließend werden sie direkt in die Abfüllung gefördert und in die Verkaufsgebinde für den Endkonsumenten abgefüllt.
Alle zu feinen Anteile fallen durch die Maschen des zweiten Siebdecks. Unterhalb des Siebeinlegers werden sie aufgefangen, aus der Siebmaschine geschleust und anschließend entsorgt. Diese zu feinen Anteile führen später in der Teetasse zu einer unerwünschten Eintrübung des Tees durch Schwebeteilchen und müssen daher ebenfalls entfernt werden.
Mit Maschenweiten von 0,2mm-1,4mm wird in dieser Stufe – bis hin zu Staubpartikeln – alles ausgesiebt, was nicht in den Teebeutel des Endkonsumenten gelangen darf.
Volle Leistung dank Gewebeabreinigung
So wird bei der Siebung von Tee zuverlässig Steckkorn vermieden
Blattstücke, die in ihrer Größe der Maschenweite des Siebgewebes entsprechen, können sich als sogenanntes Steckkorn in den Maschen verklemmen. Das Siebgewebe setzt sich nach und nach zu. Verliert es seine Durchlässigkeit, wirkt sich das negativ auf die Durchsatzleistung aus.
Der JEL Freischwinger ist mit einem Abreinigungssystem ausgestattet, das das Steckkornproblem auf einfache Weise löst: Unterhalb der Siebeinleger sind Wellengitter mit Abreinigungskugeln untergebracht. Durch die horizontale Schwingbewegung des Siebtrogs geraten diese in Bewegung. Sie reiben kontinuierlich an der Unterseite des Siebgewebes und lösen dabei festsitzende Partikel aus den Maschenöffnungen.
Auf Kundenwunsch wurden seitlich am Siebtrog Makrolon-Fenster integriert. Diese können per Schnellspannsystem geöffnet werden. Staub und andere Feinteile, die sich im Unterdeck gesammelt haben, können abgesaugt werden – ohne Demontage der darüberliegenden Siebeinleger.
Dank großzügiger Sichtfenster sind die Bereiche im Inneren des Siebtrogs auch von der Seite einsehbar. Bequem in Augenhöhe angebracht, kann der Bediener so den Siebprozess überwachen.
Stillstandszeiten senken, Maschinenverfügbarkeit erhöhen
Auch große Siemaschinen sind einfach im Handling
Insbesondere die Siebeinleger müssen schnell und unkompliziert getauscht werden können.
Die Minimierung von Stillstandszeiten und die Sicherstellung einer hohen Maschinenverfügbarkeit sind essentiell für eine wirtschaftliche Produktion. Die eingesetzte Maschinentechnik muss einfach in der Handhabung und mit wenig Bedienpersonal zu betreiben sein. Das gilt auch für den JEL Freischwinger zur Klassierung von Tee.
Der mit Sichtfenstern ausgestattete Deckel der Siebmaschine ist aus leichtem Aluminium gefertigt. Er ist mehrgeteilt und kann in einzelnen Segmenten aufgeklappt werden. So kann auf Hebewerkzeuge verzichtet werden. Das erleichtert den Wechsel der Siebeinleger – und auch Reinigungs- oder Wartungsarbeiten.
Nach dem Hochklappen werden die Deckelsegmente von Gasdruckfedern sicher oben gehalten. Um die Siebeinleger zu entnehmen, löst man die Schnellspanner und mit wenigen Handgriffen ist der Siebeinleger ausgewechselt. Gemäß UVV alles in staubdichter Ausführung.
Leichtes Handling inklusive: Siebeinleger können mittels Schnellspannsystem leicht getauscht werden. Aufwendige Demontagearbeiten gehören mit der JEL Freischwinger nun der Vergangenheit an.