Ein führendes Unternehmen in der Kakaoverarbeitung produziert Halbfertigfabrikate von hoher Qualität: naturbelassene oder desodorisierte Kakaobutter, Kakaomassen, Kakaopulver und Kakaokuchen

Zum Aussieben von Fremdmaterial und zur Auflösung von Agglomeraten, die sich während dem Produktionsprozess bilden, suchte der Kunde zwei neue Siebmaschinen. Die schmierende, klebrige Konsistenz des Kakaos und die unterschiedlichen Eigenschaften der hergestellten Produkte machen die Aufgabe anspruchsvoll.

Bei sehr feinen Maschenweiten, wie sie bei der Siebung von Kakaopulver eingesetzt werden, setzt sich das Siebgewebe – je nach Fettgehalt und Temperatur des Kakaos – über kurz oder lang zu. Die Siebeinleger verschmieren geradezu. Das machte bei der bisher genutzten Siebtechnik immer wieder aufwendige Reinigungsarbeiten erforderlich – zusätzlich zur Reinigung und Desinfektion, die beim Produkt- oder Schichtwechsel anfiel.

Gerade diese Stillstandszeiten für die Zwischenreinigung konnten mit der neuen Siebtechnik von Engelsmann auf ein Minimum reduziert werden.

Wenn es um die Siebung von schwer fließenden Siebprodukten wie Kakao geht, eignen sich insbesondere Zentrifugalsiebe wie die JEL Viro. Die Wirbelstromsiebmaschine ist konzipiert für Produkte mit anspruchsvollen Eigenschaften, die dazu neigen, das Siebgewebe zuzusetzen. Auch Backpulver, Schwefel oder Phosphat werden damit gesiebt. Agglomerate, die beim Handling von Kakao regelmäßig vorkommen, werden von der JEL Viro gleich mit aufgelöst bzw. als Überkorn aus dem Prozess abgeführt.

Das Sieben von gemahlenem Kakao ist knifflig. Die Masse wird schnell klebrig und neigt zum Verklumpen. Ein Vibrationsmotor versetzt den Siebkorb in hochfrequente Schwingungen. Das verhindert, dass sich das Siebgewebe zusetzt.

Die beiden JEL Viro für die Kakaosiebung sind ausgestattet mit Vibrationsabreinigungssystemen, die das Siebgewebe im laufenden Betrieb dauerhaft frei halten. Zwei Pneumatikvibratoren mit einer Drehzahl von über 20.000 U/Min. bringen dazu den schwingend gelagerten Siebkorb in hochfrequente Schwingung. Selbst fettige Kakaopartikel lösen sich so aus dem Siebgewebe und fallen in den Produktstrom zurück.

Zum Aussieben von Fremdmaterial und Auflösen von Agglomeraten im Kakaopulver wird mit Maschenweiten von 500 my gearbeitet.

Für die Siebung ganzer Kakaobohnen kann bei Bedarf auf gröbere Maschenweiten umgerüstet werden.

Vier Tonnen Kakaopulver pro Stunde

Um die vorgegebene Siebleistung zu erreichen, wurden die beiden JEL Viro zusätzlich mit einer Ausräumvorrichtung ausgestattet. Das beugt Materialbrücken vor, wie sie beim Handling von Kakao schnell entstehen. Auf diese Weise wird für einen einen reibungslosen Materialsfluss gesorgt und die angestrebte Durchsatzleistung erreicht.

Ein weiterer wichtiger Faktor für minimale Stillstandszeiten: schnelle Umrüstung, Reinigung oder Wartung. Daher ist der Produktraum bei der JEL Viro gut zugänglich. Ihr zylindrischer Siebkorb besteht aus zwei Halbschalen, die einzeln entnommen werden können, was die Handhabung ebenfalls unkompliziert und zeitsparend macht.

Der Kakao wird senkrecht über eine Verteilerkammer eingebracht und fällt in den Siebkorb. Im Innern des Siebkorbes rotiert eine Welle mit Schlägerleisten. Mit ihren schaufelartigen Enden nimmt diese das Kakaopulver auf und fördert es durch die Siebmaschine. Dabei wird der Kakao von innen gegen das Gewebe des Siebkorbs geschleudert und Kakaopartikel in der passenden Körnung können die Siebmaschen passieren.

Durch die Energie des Aufpralls auf dem Siebgewebe werden auch die Agglomerate im Kakaopulver weitgehend aufgelöst. Etwaige Restagglomerationen, die nicht aufgebrochen wurden, oder auch andere Bestandteile, die nicht in die weitere Verarbeitung gelangen sollen (Stichwort: Schutzsiebung), werden abgeschieden. Die Welle mit den Schlägerleisten kann mit unterschiedlicher Drehzahl betrieben und die Wirbelstromsiebmaschine so an Kakaopulver mit unterschiedlicher Körnung angepasst werden.

Nicht nur für Kakao: Die JEL Viro wird dank kompakter Bauart und ihrer kontinuierlicher Arbeitsweise in verschiedenen Branchen eingesetzt.

In der GMP-gerechten Ausführung kann sie auch in der pharmazeutischen Industrie oder bei der Herstellung von Kosmetik genutzt werden.

Für die Kakao-Siebung ist eine Ausräumvorrichtung unter dem Siebkorb angebracht. Sie stellt sicher, dass der gesiebte Kakao keine Brücken im Auslauf bildet und der Siebprozess ins Stocken gerät. Zwei aus Edelstahl gefertigte Austragungsarme werden dazu mit einer langsam drehenden Welle bewegt und der Auslauftrichter der JEL Viro „zwangsgeräumt“. So wird die schmierige Kakaomasse vollständig aus der Maschine abgeführt.

Um die hohen Hygieneanforderungen im Lebensmittelbereich zu erfüllen, sind beide Zentrifugalsiebmaschinen, außer dem Antrieb und den Lagern, aus Edelstahl gefertigt. Alle eingesetzten Dichtungen und Kleber sind lebensmittelkonform. Das einfache Handling der Zentrifugalsiebmaschine JEL Viro minimiert wie gewünscht die Stillstandzeiten im Vergleich zur bisher eingesetzten Siebtechnik.

Die Siebmaschinen der JEL Viro-Baureihe können in vier Größenvarianten von 0,57 bis 3,3 m² Siebfläche geliefert werden. Die Siebzylinder und Siebhalbschalen sind genormt. Bei Bedarf kann Zentrifugalsiebmaschine Atex-konform gemäß Richtlinie 94/9 EG ausgeführt werden.