JEL RRM „Pharma“ Rhönradmischer
Bei Freifallmischern wie dem JEL RRM wird das Mischgut rein durch die Schwerkraft im Fass bewegt.

So können besonders schonende Mischprozesse abgebildet werden – ein Vorteil bei bruchempfindlichen Produkten.

Auch was die Anwendungsbereiche angeht, stehen Freifallmischer den Zwangsmischern in nichts nach:

Neben Mischen sind zahlreiche Aufgaben wie Einfärben, Dispergieren oder das Auflösen von Flüssigkeiten in Feststoffen umsetzbar.

Der Rhönradmischer JEL RRM besteht aus einem Rhönradgestell mit Fassaufnahme, einem Mischbehälter und einer Rollenbahn. Die Rollenbahn dient als Grundgestell für alle weiteren Komponenten, wie z.B. den Antrieb, der die Rollen und damit den Mischbehälter in Bewegung versetzt.

Abhängig von Produkt und Mischaufgabe, kann auch ein Freifallmischer zur Verstärkung des Mischeffektes mit zusätzlichen Mischeinsätzen ausgestattet werden.

Rhöndradmischer mit dreiflügeligem Mischeinsatz auf Edelstahl für hygienische Produktionsprozesse

JEL RRM „Pharma“: Rhönradmischer im Hygienic Design, für den es viele Optionen gibt, wie unterschiedliche Fassgrößen, Mischeinsätze oder Schutzumwehrungen. Auch aseptische Antriebe gehören zum Lieferprogramm.

Arbeitsweise des JEL RRM Rhönradmischers

Der Mischbehälter, oftmals ein Edelstahlfass, wird mit dem Mischgut befüllt und schräg in die Fassaufnahme des Rhönradgestelles eingelegt. Das Fass wird mit einem Spanngurt festgezurrt, sodass es während des laufenden Betriebs nicht verrutschten kann.

Anschließend kann das Rhönrad entweder mit Hebewerkzeugen auf die Rollenbahn gesetzt werden, oder der JEL RRM wird mit einer zusätzlichen Rampe erweitert, so dass das Gestell mit dem Mischbehälter einfach per Hand auf die Bahn gerollt werden kann.

Ist das Rhönrad mit dem Fass auf die Rollenbahn gesetzt, kann der Mischvorgang gestartet werden. Das Rad beginnt sich um die eigene Achse zu drehen und versetzt damit das Fass in eine Taumelbewegung.

Aufgrund der geneigten Fasslage entsteht eine 3D-Mischbewegung, die das Mischgut im Fassinneren gleichmäßig umschichtet. Das gewährleistet eine intensive Durchmischung aller Komponenten, selbst dann, wenn einzelnen Komponenten nur in geringen Mengenanteilen in der Gesamtmischung vorkommen.

Ist der Mischvorgang beendet, wird das Rhönrad wieder aus der Rollenbahn gehoben bzw. gerollt, die Haltegurte werden gelöst und das Fass kann einfach entnommen werden.

Der gesamte Fasswechsel erfolgt dabei werkzeugfrei und emissionslos, da der Mischbehälter an sich dicht verschlossen ist.

Rhönradmischer JEL RRM mit begehbarer Umwehrung aus Edelstahlgitter, Boden und Rampe.
Detailaufnahme der Unterseite einer JEL RRM Sonderkonstruktion mit Edelstahl-Oberflächen und weißen Laufrollen.

Bei der Entwicklung des JEL RRM Pharma Mischers orientierte sich Engelsmann an Branchenstandards wie FDA, EC 1935/2004 und GMP.

Links im Bild: JEL RRM „Pharma“ mit Rampe und Schutzumwehrung. Rechts: Edelstahl mit hochwertigen Oberflächen und weiße Laufrollen.

Flexibel anpassbar an individuelle Gegebenheiten und Aufgabenstellungen
Von feinen Pulvern, über körnige Schüttgüter und Granulate bis hin zu Flüssigkeiten und pastösen Medien

Der JEL RRM verarbeitet unterschiedlichste Produkte und das besonders schonend.

Um den Rhönradmischer perfekt an das jeweilige Mischgut anzupassen, ist der JEL RRM mit unterschiedlichsten Einstellmöglichkeiten ausgestattet.

Je nach Einsatzbereich und Aufgabe kann zwischen einer Ausführung mit konstanter oder variabler Drehzahl gewählt werden. Regulierbare Drehzahlen haben den Vorteil, dass die Mischbewegung und damit die Mischintensität jederzeit eingestellt werden kann. So können beispielsweise agglomerierte oder schwer mischbare Produkte stark beschleunigt werden, während empfindliche Produkte bei einer geringen Drehzahl schonend durchmischt werden.

Vor allem für Betreiber, die mit häufigen Produktwechseln oder Unterschieden in der Produktbeschaffenheit konfrontiert sind, ist die variable Einstellung der Drehzahl eine sinnvolle Option.

Mischeinsatz mit drei Flügeln und Abstreifleisten für den Pharma-Mischer JEL RRM im Hygienic Design
Ein Dreiflügelmischeinsatz mit Abstreifleisten wird aus dem Mischbehälter des Rhönradmischers JEL RRM gehoben

Erhältlich in Größen von 50 bis 300 Litern, deckt der Freifallmischer ein breites Aufgabenfeld ab. In manchen Fällen reicht die dreidimensionale Bewegung des Rhönradmischers jedoch nicht aus, um den gewünschten Mischeffekt zu erzielen. So kommen bei schwer fließenden Schüttgütern zusätzliche Mischhilfen zum Einsatz, wie z.B. ein Dreiflügelmischeinsatz.

Dieser Mischeinsatz besteht aus einer Achse mit drei Mischflügeln aus gelochtem Edelstahl und kann bei Bedarf einfach in das Fass eingesetzt werden. Durch das Aufsetzen des Fassdeckels wird der Mischeinsatz fest im Fass verankert, ohne dass er darin verschraubt werden muss. Bei Bedarf kann er auch schnell und werkzeugfrei wieder entfernt werden, beispielsweise zu Reinigungszwecken oder bei einem Produktwechsel.

Sobald der Mischvorgang startet, gleitet quasi das Mischgut aufgrund der Taumelbewegung des Fasses durch die Öffnungen des Mischeinsatzes. Der Mischeinsatz selbst steht dabei statisch im Fass, sodass der Mischvorgang besonders produktschonend abläuft.

Auch bei agglomerierten Produkten kann ein Mischeinsatz sinnvoll sein, um Klumpen aufzubrechen.

Von Standard bis ganz Besonders
Ausgehend vom Grundmodell kann der JEL RRM an Ihre spezifischen Anforderungen und die Gegebenheiten vor Ort angepasst werden.

Sehr spezielle Kundenanforderungen können auch konstruktiv im Rahmen einer Sonderausführung gelöst werden.

Rhönradmischer, die bis zu vier Fässer aufnehmen können oder fahrbare Modelle sind nur einige Beispiele. Auch verschiedene Mischbehälter wie kleine Container, Kunststoff- oder Glasflaschen können nach konstruktiver Anpassung im JEL RRM eingespannt werden. Für hygienesensible Anwendungen gehören aseptische Antriebe und konforme Dichtungsmaterialien zur Standard-Ausstattung.

Sonderkonstruktion des Rhönradmischers JEL RRM, um das Mischgut in einem Glasbehälter zu verarbeiten.

Sonderkonstruktion für die Aufnahme eines Glasbehälters 

Rhönradmischer mit Edelstahlbehälter

Fass, Aufnahme und Spannverschlüsse aus hochwertigem Edelstahl

Das Plus an Sicherheit: Schutzumwehrungen

Um zusätzlichen Bedienerschutz zu gewährleisten, empfiehlt sich der Einsatz von Schutzumwehrungen, die in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich sind: aus Sicherheitsglas, Plexiglas oder Alugitter. Sie verhindern, dass das Bedienpersonal während des laufenden Betriebs versehentlich in die beweglichen Teile des Mischers gerät.

Freifallmischer JEL RRM mit kleiner Schutzhaube aus Kunststoff, die über einen klappbaren Deckel verfügt.
Rhönradmischer JEL RRM mit begehbarer Umwehrung aus Edelstahlgitter, Boden und Rampe.
Rhönradmischer JEL RRM im Hygienic Design mit Schutzumwehrung aus Glas

Von der kleinen Schutzhaube mit klappbarem Deckel bis hin zur begehbaren Umwehrung mit Bedienpodest – Schutzumwehrungen sind für alle Platzverhältnisse erhältlich. Bei Bedarf auch eingebettet in ein durchgängiges Hygienic Design-Konzept.

Oberste Priorität in hygienesensiblen Bereichen:
Kontamination vermeiden

Das Equipment muss leicht und gründlich zu reinigen sein. Flächen, auf denen sich Produkt ablagern kann, sind zu vermeiden. Ebenso Toträume, in denen sich Produktreste festsetzten könnten. Und für verlierbare Teile wie Schrauben, die versehentlich in das Produkt gelangen, ist ebenfalls kein Platz.

Erreicht wird das bei der Hygienevariante des Rhönradmischers JEL RRM vor allem durch konstruktive Maßnahmen:

Beispielsweise besteht die Rollenbahn aus einem einzigen geschweißten Edelstahl-Bauteil, anstatt aus verschiedenen zusammengebauten Einzelteilen.

Versteift wird die Rollenbahn durch Querrohre, die dank ihrer runden Form ebenfalls keine Ablagefläche für Produktreste oder Verschmutzungen bieten.

Die Fassaufnahme besteht bei der Hygienic Design Version nicht aus einem Spanngurt, sondern aus einer doppelten Edelstahl Verschalung, wobei eine Halbschale fest im Rhönrad installiert ist.

Sobald das Fass in das Rhönrad eingesetzt ist, wird die zweite Halbschale auf dem Fass platziert. Beide Verschalungen werden mittels Sterngriffen festgezogen, sodass der Mischbehälter sicheren Halt hat.

Damit das Fass auch während des laufenden Betriebs fest im Rhönrad sitzt, sind beide Halbschalen auf der Innenseite mit einer speziellen, FDA-konformen Anti-Rutsch-Beschichtung überzogen.

Angetrieben wird der Rhönradmischer über einen Aseptikmotor, der mit seinem glatten Gehäuse optimal für den Einsatz in hygienesensiblen Branchen geeignet ist.

Anders als z.B. bei Trommelmischern, bei denen im Mischbehälter feste Mischwerkzeuge installiert sind, ist das Fassinnere bei Rhönradmischern vollkommen totraumfrei.

Der gesamte Mischer wird in der Hygieneversion aus Edelstahl gefertigt, mit geschliffenen, ggfs, elektropolierten Oberflächen mit Rautiefen von 0,8 µm und darunter.

Auch der optional erhältliche Dreiflügelmischeinsatz, der zur Optimierung der Mischintensität in das Fass eingesetzt werden kann, wurde für die Hygienic Design Variante auf den Prüfstand gestellt: Der Korpus des Mischeinsatzes besteht aus einem einzigen, massiven Edelstahlteil – ohne verlierbare Teile wie Schrauben und Muttern. Die Flügel des Mischeinsatzes sind mit steckbaren Federklemmleisten ausgestattet, die zu Reinigungszwecken einfach abgenommen und anschließend wieder aufgesteckt werden können.

Fazit

Freifallmischer wie der Rhönradmischer JEL RRM sind für eine Vielzahl an Mischaufgaben einsetzbar. Durch den Verzicht auf rotierende Mischwerkzeuge überzeugt dieser Mischertyp vor allem durch eine schonende, wartungsarme und energieeffiziente Arbeitsweise. In der Pharma-Variante ist der Mischer in Hygienic Design bzw. konform nach Richtlinien wie GMP ausgeführt. Dokumentationspakete für die Qualifizierung sind hier im Standard enthalten.