Die JEL Konti II in Pharmaausführung
Kontinuierlich und hygienisch Pellets sieben

Pharmazeutische Pellets bestehen in der Regel aus Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffen, die nach einer bestimmten Rezeptur zusammengefügt werden. Dazu müssen sie in exakt definierter Qualität vorliegen, d.h. im passenden Korngrößenspektrum und ohne Agglomerationen. Nur dann können die Rezepturen genau dosiert und anschließend zu exakt befüllten Kapseln oder bruchfesten Tabletten weiterverarbeitet werden.

Siebmaschinen spielen daher bei der Qualitätssicherung eine besondere Rolle. Sie stellen einerseits sicher, dass keine Fremdkörper in das Produkt gelangen. Andererseits sorgen sie dafür, dass die Stoffe in der optimalen Korngröße für die Weiterverarbeitung vorliegen. Jedoch auch trockene, gut rieselfähige Pellets wie in diesem Projektbeispiel haben so ihre Tücken. Unerwünschte Agglomerate, anhaftende Staubpartikel sowie Korngrößen, die außerhalb des optimalen Kornspektrums liegen, mindern die Qualität und müssen abgetrennt werden.

Wir haben für diesen Anwendungsfall eine mobile, kompakte und gleichzeitig wirtschaftliche Lösung für die Grob- und Feinabtrennung umgesetzt. Obligatorisch für den Einsatz im Pharmabereich: Konformität mit einschlägigen Richtlinien.

Die Vibrationssiebmaschine JEL Konti II von oben gesehen – angepasst an die individuellen Anforderungen des Kunden: Eine mobile und pharmagerechte Lösung im Hygienic Design.

Rahmen und Fahrgestell sind aus Edelstahl (1.4401), ebenso wie die Vibrationssiebmaschine selbst. Das Rahmengestell ist ausgestattet mit zwei zusätzlichen Rundrohren, mit der die JEL Konti II auf eine bauseitige Hubsäule geschoben werden kann. Unterhalb der Siemaschine sind zwei Auffangbehälter für abgetrenntes Über- und Unterkorn direkt mit im Gestell integriert.

JEL Konti II in Hygienic Design – Ausführung

Das Siebgehäuse ist mittels Federverbindungen schwingend gelagert, so dass die Übertragung der Vibrationen des Siebes auf den Rahmen auf ein Minimum reduziert wird. In diesem Fall kommen für bessere Reinigbarkeit Spiralfedern zum Einsatz. Zur Reduzierung der Flächen für mögliche Ablagerungen sind Rund- statt Vierkantprofile verbaut, mit einer Rautiefe von Ra von </= 1,6 µm. Produktberührende Flächen im Innern der Siebmaschine sind ausgeführt mit Ra </= 0,8 µm und e-poliert.

Die Vibrationssiebmaschine ist als Doppeldecker mit zwei Siebdecks ausgestattet. Das Siebgehäuse ist vollkommen geschlossen. Der Deckel des Gehäuses ist verstärkt und zweigeteilt. Das macht das Handling einfacher. Die einzelnen Deckelsegmente sind mit Schnellspannern versehen und leicht zu öffnen. So kann der auslaufseitige Deckel auch als Schauöffnung genutzt werden. Direkt unter dem Einlaufstutzen ist ein Verteilerblech angebracht, das die gleichmäßige und flächige Verteilung des Siebgutes auf dem oberen Siebeinleger sicherstellt.

Die beiden Siebdecks bilden jeweils eine Fläche von 0,45 m² ab. Um die Siebeinleger zu tauschen, können sie einfach an der Stirnseite des Siebgehäuses wie eine Schublade herausgezogen werden. Spannleisten im Innern der Maschine, die von außen mit Sterngriffen bedient werden, fixieren den Siebeinleger während des Siebvorgangs. Die JEL Konti II ist damit vollständig werkzeugfrei bedienbar.

Ist der Siebeinleger eingeschoben und gesichert, ist die Siebmaschine dank Silikon-Klemmprofilen staubdicht verschlossen. Das Gewebe der Siebeinleger ist hygienekonform gemäß DIN ISO 9044 und ebenfalls aus Edelstahl (1.4401).

Pellets sieben leicht gemacht
Kontinuierliche Beschickung, staubdichte Arbeitsweise, trennscharfes Ergebnis

Die JEL Konti II wird kontinuierlich mit Produkt beschickt. Tri-Clamp-Anschluss und Gummiabdichtung am Einlaufstutzen sorgen für die Staubdichtigkeit bei der Produktzufuhr. Die Auslaufstutzen für Unter-, Gut- und Überkorn sind mit BMF-Fittings versehen.

Zur Anpassung an unterschiedliche Produkteigenschaften können die Siebneigung, der Einstellwinkel der beiden Vibrationsmotoren sowie die Schwingamplitude der Siebmaschine angepasst werden. Da das Produkt zwar gut fließt, aber zu Steckkorn neigt, wurde eine zusätzliche Ultraschallabreinigung integriert. Sie wird in definierten Intervallen automatisch zugeschaltet und so die Durchlässigkeit der Siebeinleger dauerhaft sichergestellt.

Verstellbare Vibrationsmotoren

Siebdecks mit Ultraschallabreinigung

Einfacher Wechsel der Siebeinleger

Bei der Beschickung der Siebmaschine fällt das Siebgut von oben durch einen Einfülltrichter und wird unter dem Einlauf von einem Verteilerblech flächig auf dem Siebeinleger verteilt. Hat das Produkt den oberen Siebeinleger passiert, bleibt darauf nur das Grobkorn zurück. Es wird aus dem Grobgutauslauf ausgeschleust und im integrierten Sammelbehälter aufgefangen. Nach Passieren des zweiten Siebdecks sind Fein- und Gutkorn ebenfalls separiert. Die Feinanteile werden in den zweiten Sammelbehälter ausgeschleust. Das abgesiebte Gutkorn wird in einen Großcontainer übergeben und weiterverarbeitet.

Zu grobe Bestandteile wirken qualitätsmindernd und werden ausgesiebt.

Auch zu feine Anteile stören. Sie werden ebenfalls ausgeschleust.

Füllstandmelder geben Alarm, wenn die vollen Behälter getauscht werden müssen.

Die beiden Edelstahlfässer für die Sammlung der Grob- und Feinkornanteile fassen jeweils 30l und schließen sich direkt unterhalb des jeweiligen Auslaufs an. Passende Adapterdeckel mit Sicke zum staubdichten An- und Abdocken der Behälter komplettieren die Fassaufnahme.

Und natürlich wurde auch an passende  Sicherheitsmechanismen gedacht: Die Lösung ist zum Einen mit einer Fasszentrierung ausgestattet, die ein Verrutschen der Behälter während des Betriebes verhindert. Zum Anderen mit Füllstandmeldern in klemmbarer Ausführung. Die Sensoren werden über eine Steckverbindung am Deckel in die Fässer eingebracht.

Sind die Sammelbehälter voll, ertönt ein akustischer Alarm.  Am fahrbaren Steuerschrank ist zudem ein visueller Alarm zur Vollmeldung integriert. Der Bediener stoppt dann die Anlage, die Sensoren werden herausgezogen, die Behälter entsichert und entleert. Dann kann weiter produziert werden.